Rissverletzungen des Weichgewebes (Lazerationen) sollten, sofern die erforderliche Ausstattung am Unfallort vorhanden ist, versorgt werden. Es ist wichtig, Fremdkörper wie Schmutz, Sand, kleine Kieselsteine und Zahnfragmente zu entfernen und die Wunden gründlich zu spülen, um das Risiko von Wundinfektionen zu reduzieren. Anschließend erfolgt ein sorgfältiger Wundverschluss mit geeigneten, nicht resorbierbaren Nähten. Falls bei tiefen Defekten ein schichtweiser Wundverschluss mit resorbierbaren Nähten in den tieferen Gewebeschichten erforderlich ist, muss entschieden werden, ob eine adäquate Versorgung unter den gegebenen Bedingungen am Unfallort möglich ist. Zur zahnärztlichen Erstversorgung dentoalveolärer Verletzungen im Rahmen von Turnieren oder Wettkämpfen wird empfohlen, dass der betreuende Zahnarzt über einen Notfallkoffer verfügt. Folgende Ausstattung sollte in diesem Koffer enthalten sein:
• Latexfreie Handschuhe• Zahnrettungsbox
• Grundinstrumentarium (Spiegel, Sonde und Pinzette)
• Spülspritze und sterile isotone Kochsalzlösung
• Sterile Aufbisstupfer
• Watterollen und Wattepellets
• Okklusionsfolie
• Lokalanästhetikum und geeignetes Instrumentarium für die Anästhesie
• Kronenschere
• Titanium trauma splint (TTS)
• Flow-Komposit, Atzgel, Universaladhäsiv und Polymerisationslampe
• Calciumhydroxidzement
• Nahtmaterial und geeignete Instrumente für die Nahtversorgung
• Grazile Frontzahn-Extraktionszange
• Dokumentationsbogen
Mit dieser Ausstattung ist der Zahnarzt in der Lage, die erforderlichen Maßnahmen zur Erstversorgung dentoalveolärer Verletzungen durchzuführen und die entsprechenden Materialien und Instrumente zur Verfügung zu haben.